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Bei diesem Trend gehen wir nicht mit! - Warum virtuelle Influencer:innen bedenklich sind
Warum virtuelle Influencer bedenklich sind | Lucky Shareman
Virtuelle Influencer erobern Instagram und stellen die Branche auf den Kopf. Während KI zweifellos faszinierend ist, haben wir als Agentur Bedenken und stellen Pro und Contra gegenüber!
Die Social-Media-Landschaft erlebt mal wieder einen neuen Paukenschlag: Virtuelle Influencer:innen, angeführt von der digitalen Sensation Emily Pellegrini, erobern Instagram und stellen die Branche auf den Kopf. Während die technologischen Fortschritte und die Integration von Künstlicher Intelligenz zweifellos faszinierend sind und virtuelle Influencer:innen durchaus Vorteile haben können, haben wir als Agentur Bedenken und sehen Herausforderungen bei dem aufkommenden Trend der AI-Influencer:innen.
NACHTEILE
1. FEHLENDE AUTHENTIZITÄT UND MENSCHLICHKEIT
In einer Welt, die von Filtern und digitalen Kunstwerken geprägt ist, setzen wir auf Echtheit. Authentizität ist ein fundamentaler Wert in der Welt des Influencer-Marketings. Virtuelle Influencer:innen wie Emily mögen beeindruckende Algorithmen und Interaktionsmöglichkeiten bieten, aber können sie jemals die emotionale Tiefe und Authentizität menschlicher Erfahrungen vermitteln?
Unsere Überzeugung: Der Mensch bleibt unersetzlich, wenn es um emotionale Tiefe und echte Verbindungen geht. Wir glauben, dass diese menschlichen Elemente entscheidend sind, um nachhaltige Beziehungen zwischen Influencer:innen und ihrer Community aufzubauen.
2. ETHIK UND MORALISCHE BEDENKEN
Die Nutzung von virtuellen Influencer:innen wirft berechtigte ethische Fragen auf, insbesondere hinsichtlich Transparenz und Schönheitsidealen.
Mangelnde Transparenz
Die Einführung virtueller Influencer:innen stellt eine weitere Hürde für die Transparenz innerhalb der Influencer-Marketing-Welt dar. Menschliche Influencer:innen betonen oft Transparenz und Ehrlichkeit in ihrer Beziehung zu ihren Follower:innen, indem sie Einblicke in ihren Alltag, ihre Entscheidungen und ihre Kooperationen bieten. Virtuelle Influencer:innen hingegen operieren auf der Grundlage vordefinierter Algorithmen und können Schwierigkeiten haben, diese menschliche Dimension von Transparenz zu vermitteln. Die Herkunft ihrer Entscheidungen, die Intentionen hinter Kooperationen und der Grad der Authentizität bleiben oft im Nebel der künstlichen Intelligenz verborgen.
In einer Branche, die von Vertrauen geprägt ist, wirft dies berechtigte Fragen über die Glaubwürdigkeit und Offenheit virtueller Influencer:innen auf. Der Verlust dieser menschlichen Transparenz könnte die Beziehung zwischen Influencer:innen und ihren Anhänger:innen beeinträchtigen und das Fundament des Influencer-Marketings, nämlich Vertrauen, schwächen.
Unrealistische Schönheitsideale
Zudem bringen sie eine verstärkte Betonung unrealistischer Schönheitsideale mit sich. Diese künstlich geschaffenen Persönlichkeiten neigen dazu, idealisierten Schönheitsstandards zu entsprechen, die von Algorithmen und Designer:innen vorgegeben werden. Infolgedessen besteht die Gefahr, dass sie unrealistische Normen für Körperbild und Äußerlichkeiten verstärken, was potenziell negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die Vielfalt innerhalb der Community haben kann.
Der Verlust von Natürlichkeit und Authentizität in der Darstellung dieser virtuellen Influencer:innen könnte zudem dazu führen, dass echte menschliche Erfahrungen und Vielfalt vernachlässigt werden, während die Normalisierung künstlicher Schönheitsstandards im Fokus steht. In einer Zeit, in der Authentizität und Diversität hoch geschätzt werden, ist es entscheidend, kritisch über die Auswirkungen solcher digitaler Einflussnehmer:innen auf unsere Wahrnehmung von Schönheit nachzudenken.
3. VERLUST VON ECHTEN PERSPEKTIVEN
Die Vielfalt menschlicher Perspektiven, Hintergründe und Erfahrungen ist ein wesentlicher Teil des Influencer-Marketings und entscheidend, um eine breite Zielgruppe zu erreichen. Virtuelle Influencer:innen könnten Schwierigkeiten haben, diese Vielfalt authentisch zu repräsentieren, da sie auf algorithmischen Mustern basieren. Dadurch kann es passieren, dass sie nur eine begrenzte Bandbreite an Zielgruppen ansprechen. Wir setzen uns für Vielfalt und Authentizität ein, und genau das möchten wir in unserer Branche bewahren.
4. MANGEL AN SPONTANITÄT UND BEGRENZTE KREATIVITÄT
Menschliche Influencer:innen können spontan auf aktuelle Ereignisse oder Trends reagieren und so eine authentische Verbindung zu ihrer Community aufbauen. Virtuelle Influencer:innen hingegen sind auf vorprogrammierte Algorithmen angewiesen und könnten Schwierigkeiten haben, so dynamisch und schnell zu interagieren, wie echte Menschen es tun.
Hinzu kommt, dass menschliche Kreativität oft von unvorhersehbaren Einflüssen und persönlichen Erfahrungen geprägt ist. Virtuelle Influencer:innen könnten dazu neigen, in ihren kreativen Ausdrucksformen begrenzt zu sein, da sie auf vordefinierten Mustern und Daten basieren.
5. TECHNISCHE LIMITIERUNGEN UND RISIKEN
Der gegenwärtige Stand der KI-Technologie bringt technische Limitierungen mit sich. Virtuelle Influencer:innen sind stark von kontinuierlicher technischer Unterstützung und Aktualisierungen abhängig. Sie sind nicht immun gegen technische Störungen oder Cyberbedrohungen.
Die Unsicherheit in Bezug auf die langfristige Stabilität und Funktionalität sollte bei der Entscheidung für die Zusammenarbeit mit virtuellen Influencer:innen berücksichtigt werden.
Trotz unserer kritischen Haltung gegenüber virtuellen Influencer:innen erkennen wir, dass diese innovative Entwicklung auch Chancen und Potenziale birgt, die die Influencer-Marketing-Branche prägen können.
VORTEILE
1. KOSTENEFFIZIENZ UND EFFIZIENZ
Die Zusammenarbeit mit KI-Influencer:innen kann kosteneffizienter sein als mit menschlichen Influencer:innen. Durch die Fähigkeit virtueller Influencer:innen, an mehreren Kampagnen gleichzeitig zu arbeiten, ohne zusätzliche logistische Kosten, können Marken ihre Effizienz steigern. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Unternehmen mit begrenztem Marketingbudget.
2. GLOBALE REICHWEITE OHNE ZEITLICHE EINSCHRÄNKUNGEN
Virtuelle Influencer:innen können ohne die üblichen zeitlichen oder persönlichen Einschränkungen mit einem globalen Publikum interagieren. Diese Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit ermöglicht es Marken, ihre Botschaften weltweit zu verbreiten und verschiedene Zeitzonen zu berücksichtigen.
3. KONSISTENTE MARKENBOTSCHAFT UND KONTROLLE ÜBER CONTENT
Die Zusammenarbeit mit AI-Influencer:innen ermöglicht Marken eine konsistente Aufrechterhaltung ihrer Botschaft. Die virtuellen Influencer:innen können in verschiedenen Kampagnen gleichzeitig involviert sein, ohne dabei ihre Authentizität zu verlieren. Marken behalten zudem eine größere Kontrolle über den erstellten Content.
4. MAßGESCHNEIDERTER CONTENT OHNE FEEDBACKSCHLEIFEN
Mit Hilfe virtueller Influencer:innen kann maßgeschneiderter Content direkt nach den Vorgaben und Vorstellungen der Marke erstellt werden. AI-Influencer:innen können präzise auf die gewünschten Markenrichtlinien abgestimmten Content generieren. Dies führt zu effizienteren Produktionsprozessen, da weniger Feedbackschleifen erforderlich sind. Marken können somit zeitnah und zielgerichtet hochwertigen Content erhalten, was insbesondere in schnelllebigen Marketingumgebungen einen klaren Vorteil darstellen kann.
Obwohl wir diese Chancen anerkennen, bleiben unsere Bedenken hinsichtlich Authentizität, ethischer Fragen und dem Verlust menschlicher Elemente bestehen. Wir glauben weiterhin an die einzigartige Fähigkeit menschlicher Influencer:innen, authentische Beziehungen aufzubauen und echte Geschichten zu erzählen.
In einer Welt, die von Technologie getrieben wird, möchten wir die Menschlichkeit nicht aus den Augen verlieren.
Als Agentur mit ethischen und moralischen Prinzipien möchten wir sicherstellen, dass die Entwicklung der Branche nicht auf Kosten unserer Werte geht.